Ein Hartöl enthält anders als einfaches Holzöl (zum Beispiel Leinöl) zusätzlich ein Harz. Holz und dadurch auch Parkett kann mit Hartöl auf natürliche Weise sehr gut geschützt werden.
Vorteile von unserem Hartöl
Der große Vorteil von Hartöl ist das rasche Aushärten. Das Öl dringt in die Holzporen ein und schützt und härtet das Holz-Parkett von innen. Je mehr Schichten aufgetragen werden, desto höher wird die Widerstandskraft des Bodens. Zugleich betont das Öl die natürliche Farbe und Maserung des Holzes. Es wird „angefeuert“, sagt der Experte Stefan Klewe. Soll der Fußbodenbelag noch dunkler, rötlicher oder goldener werden, kann das Hartöl mit einer entsprechenden Pigmentierung genutzt werden.
Bilden sich mit der Zeit Laufstraßen, kann ein geölter Boden sehr leicht wieder aufgefrischt werden. Außerdem fühlt er sich immer noch nach Holz an und besitzt eine natürliche Elastizität d. h. eine schöne Fußerotik. Zudem ist ein geölter Holzfußboden atmungsaktiv und diffusionsoffen. Ein Plus für Ihr Raumklima und Ihr Wohlgefühl!
Nachteile von Hartwachsöl
Ein geölter Boden ist relativ empfindlich. Schon nach einigen Jahren wird man genau sehen, welche Bereiche Sie regelmäßig mit Schuhen betreten und wo der Hund seine Krallen gewetzt hat. Mit dem Hartöl für Parkett von unserem Systempartner LOBA kann dies während der Betriebsdauer des Holzparketts immer wieder weg-gepflegt werden. So sieht man die Gebrauchsspuren nicht mehr. Ein Boden, der mit Hartöl versiegelt wird, muss also gepflegt werden und braucht in regelmäßigen Abständen eine Auffrischung.
Ein Hartöl macht nur Sinn, wenn der Boden noch roh ist oder bereits vorher geölt war. Hatte er eine Lackschicht, muss diese komplett abgetragen werden.
Parkett versiegeln mit Parkettlack
Im Vergleich mit Hartöl und Hartwachsöl klingt Parkettlack für den Laien besonders edel – vielleicht weil man automatisch an spiegelnde Tanzsäle denkt? Parkettlack ist sehr widerstandsfähig und kann Holzboden eine glänzende Optik verleihen.
Vorteile von Parkettlack
Ein lackierter Parkettboden ist sehr glatt und widerstandsfähig. Sie können ihn prima wischen oder absaugen. Moderne Zweikomponentenlacke können auch normale mechanische Belastungen nicht viel anhaben. Die Oberfläche ist trotz entstandener Schutzschicht so elastisch, dass sie nicht so schnell reißt. Solange die Parkettlack-Schicht noch intakt ist, ist auch Feuchtigkeit für den Holzfußboden kein Problem. Nach der Behandlung mit dem Lack kann der Boden nach einigen Tagen wieder voll genutzt werden – sein Holzton bleibt weitgehend erhalten.
Nachteile von Parkettlack
Ein mit Parkettlack veredeltes Parkett ist dennoch nicht steinhart. Lassen Sie etwas sehr Schweres fallen, werden Risse entstehen. Auch eine Dauerbelastung im Eingangsbereich kann seine Widerstandskraft auf eine harte Probe stellen. Sind einmal Risse entstanden, kann Feuchtigkeit eindringen und das Holz unter der Lackschicht beschädigen. Unschöne Verfärbungen sind zu sehen und können auch bei einer Lackversiegelung nach etwa zehn bis 15 Jahren eine Renovierung notwendig machen. Die muss dann in der Regel für den ganzen Raum durchgeführt werden.
Wer Lack in der engeren Auswahl hat, sollte nicht nur an die Optik denken. Stellen Sie sich vor, mit nackten Füßen über Ihren Holzboden zu laufen. Bei einer Lackierung spüren Sie nur die Lackschicht. Die Fußerotik eines warmen Holzbodens ist verschwunden. Auch in Sachen Raumklima gibt es Abzüge: Der Lack versiegelt das Parkett und lässt keinen Feuchtigkeitsaustausch mit der Raumluft zu.
Fazit: Öl, Wachs oder Lack zur Parkettversiegelung?
Die Vor- und Nachteile bei der Parkettversiegelung halten sich bei allen drei Produkten beinahe die Waage. Ob Sie Hartöl, Hartwachsöl oder Parkettlack den Vorzug geben, ist sehr von Ihren individuellen Vorlieben abhängig. Zwei Fragen sollten Sie sich in erster Linie stellen:
- Wie wichtig ist mir die Langlebigkeit? Sprich: Kann ich damit leben, dass man einem geölten oder gewachsten Boden in stark genutzten Bereichen schnell ansieht, dass dort Leben im Haus ist?
- Will ich die Eigenschaften des Naturprodukts Holz möglichst erhalten? Wenn Sie beide Fragen mit „Ja“ beantworten, sind Sie vermutlich eher der Hartöl- oder Hartwachsöl-Typ.
Wenn Ihnen die reine Optik wichtiger ist als das natürliche Holzgefühl und Sie keine Lust haben, Ihren Boden schon nach wenigen Jahren einer Frischekur zu unterziehen, sind Sie mit Parkettlack besser bedient. Aber auch dieser muss gepflegt werden und benötigt Grundreiniger, Wischpflege und Polish.